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Statement


Ich liebe es, Details nachzuspüren, einem Blatt, einer Feder, dem Schwung eines Arms, einer Falte der Haut. Aus jedem dieser kleinen Dinge lerne ich etwas, nur weil ich mich damit beschäftigt habe, mich beschäftigen musste, um mein Bild zu machen.
Hinter dem,was ich male, stecken Geschichten, die wahr sind oder nie geschehen werden. Sie beginnen da, wo man sich auszukennen meint, um dann fremd und verstörend zu werden. Die Fronten von Gut und Böse verschieben sich schleichend, Schuld und Unschuld werden in Frage gestellt. Unfertiges und Vergehendes ist interessant, was könnte weniger fertig sein als Menschen, noch sehr junge oder schon sehr alte. Es sind immer bestimmte Personen auf meinen Bildern, auch wenn sie oft gar nicht existieren.
Mich interessiert die Symbolik der Stillleben- und Genremalerei. Ich bediene mich ihrer Archetypen gern in naiver Weise, um sie zu meinen Geschichten zu verformen. Dabei überschreite ich mit Vergnügen die Grenzen des guten Geschmacks – Kitsch macht Spaß und das Hässliche lässt sich schön malen!
Die Bilder entstehen langsam, ich lege Lasuren übereinander, baue neu auf, entschleunige den Malprozess, lasse Leute verschwinden und irgendwelche Viecher auftauchen, korrigiere. Manchmal kehrt der alte Bildaufbau als Schatten hinter den Farbschichten zurück – das darf er.
Ich schätze große Formate, man kann sich im Raum des Bildes aufhalten, die Personen auf dem Bild treten einem lebensgroß gegenüber und es ist schwieriger, davor Distanz zu wahren. Doch kleine Arbeiten zwingen zu wunderbar indiskreter Intimität.
Meine Bilder verkörpern Märchen, gleichzeitig prä- und postmoderne Mythen. Sie sind manchmal albern, gelegentlich blöd, oft kitschig, aber immer traurig. Ich persönlich kann mir ein glückliches Ende für die meisten meiner Geschichten nicht vorstellen – aber ich weiß es nicht, es könnte auch ganz anders kommen.